ARBEIT

Immer mehr Menschen haben das Gefühl, für nichts mehr Zeit zu haben und empfinden einen permanenten Stress. Prekäre Beschäftigung nimmt zu, Arbeitsbedingungen werden schlechter und immer mehr Menschen sind von Leistungskrankheiten betroffen. Arbeit steht ihm Zentrum unseres Lebens. Wir wollen aber arbeiten, um zu leben – nicht leben, um zu arbeiten! Die Automatisierung vieler Arbeiten würde es schon seit einiger Zeit möglich machen, dass wir für gleichen Lohn weniger arbeiten könnten. Das würde bedeuten, dass wir mehr Zeit für die wichtigen Dinge im Leben hätten und unsere Lebensqualität sich erhöhen würde. 

Doch solange die Politik im Sinne von Wachstum und Profit handelt, scheint eine Arbeitszeitverkürzung unmöglich! Auch gilt es, den Arbeitsbegriff neu zu definieren. Hausarbeit, Erziehung und die Pflege Angehöriger: All diese Tätigkeiten sind Arbeit, sind aber unbezahlt und werden meist von Frauen erbracht. Das ist ungerecht! Wir fordern daher eine grundlegend andere Organisierung von Arbeit in der Gesellschaft, die wir politisch erzwingen müssen!

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KAPITALISMUS

Der Kapitalismus ist ein gesellschaftliches System und eine Wirtschaftsweise, in dem Kapital sich permanent selbst vermehren muss. Diese Selbstvermehrung ist möglich, wenn Unternehmen mithilfe ihrer Mitarbeiter*innen Gewinne produzieren und weiter investieren, um wieder Kapital zu vermehren und Gewinne zu erzeugen. Dabei wird nicht für die Bedürfnisse der Menschen produziert, sondern nur für die Erzielung von Profit. Aus diesem Grund werden Löhne gekürzt, während der Arbeitstag länger wird.

Vor allem in den „westlichen“ Gesellschaften hat der Kapitalismus viel Reichtum erzeugt. Andererseits erzeugt er auch unglaublich viel Ungleichheit, indem die Menschen gezwungen sind, ihre Arbeitskraft zu verkaufen, um ihr Leben bestreiten zu können. Obendrein zeigen sich seit einigen Jahrzehnten seine katastrophalen Auswirkungen auf unsere Lebensgrundlagen: Klimakrise, Umweltkatastrophen, Artensterben, Plastik in den Meeren: All das sind Folgen des Kapitalismus, eines Wirtschaftssystems, das Mehrwert produzieren muss, auf Wachstum nicht verzichten kann und immer neue Möglichkeiten der Kapitalverwertung sucht. Der Kapitalismus ist ein Wirtschafts- und Gesellschaftssystem, das unsere Lebensgrundlagen zerstört. Deshalb versuchen wir, ihn zu überwinden.

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FEMINISMUS

Oft wird behauptet, Frauen seien heute gleichberechtigt und Feminismus sei nicht mehr notwendig. Dabei werden oft bisherige Errungenschaften wie das Frauenwahlrecht und die gesetzliche Gleichstellung der Frau genannt. Die Wahrheit ist aber, dass die strukturelle Diskriminierung von Frauen in unserer Gesellschaft tief verankert ist. Dass Frauen bis heute für dieselbe Arbeit um ein Viertel weniger als Männer verdienen und häufiger von Gewalttaten betroffen sind, zeigt klar, dass wir noch immer in einer von Männern dominierten Gesellschaft leben.

Solange Belästigung und sexualisierte Gewalt für viele Frauen Alltag ist, solange Frauen fast drei Viertel der unbezahlten Arbeit erledigen müssen, solange Frauen nicht als gleichwertig erachtet werden und vom Kindergarten an in traditionell „weibliche“ Rollen gedrängt werden – so lange werden wir Feminist*innen sein!

Wir fordern gleiche Chancen für alle, unabhängig von Geschlecht oder sozialer Klasse! Als Jugendorganisation haben wir die Chance, an einer neuen, grundlegend gerechteren Gesellschaft zu bauen, und diese neue Gesellschaft wird eine feministische sein.

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BILDUNG

Unser Bildungssystem funktioniert wie eine Fabrik. Es produziert einen grauen Einheitsbrei und macht krank. Statt kritisches Denken zu fördern, ist das Ziel des gegenwärtigen Bildungssystems, Schüler*innen für den Arbeitsmarkt verwertbar zu machen. Das derzeitige neoliberale Schulsystem handelt rein im Interesse der Wirtschaft. Um dieses System aufrechterhalten zu können, muss die Schule eine Vorauswahl für Unternehmen treffen.

Junge Menschen werden daher von klein auf zu Leistung und Konkurrenzdenken erzogen. Diese künstlich erzeugte Leistungskonkurrenz dient zur Selektion der Schüler*innen und dem Ausschluss bestimmter sozialer Gruppen von höherer Bildung. Bildung ist daher immer noch extrem ungleich verteilt. Wer wieviel Zugang zu Bildung hat, wer welche Schule besucht, wer Zugang zu einer Universität hat, wird zu einem großen Teil von der Geldbörse der Eltern bestimmt. Das muss sich ändern! Bildung muss für alle da sein! Wir fordern, Bildung anders zu denken und unser überaltertes Bildungssystem zu revolutionieren.

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ANTIFASCHISMUS

Die extremen Rechten sind auf dem Vormarsch. Nicht erst seit der Regierungsbeteiligung der deutsch-völkischen FPÖ gewinnen autoritäre und reaktionäre Ansätze an Boden. Linke und progressive Parteien scheinen ratlos zu sein, wie wirksame Antworten auf den Neoliberalismus und seine Krise aussehen könnten. Das führt aktuell zu einer weitreichenden politischen Wende nach rechts. Die Demokratie, die in einem langen Prozess und gegen großen Widerstand erkämpft wurde, ist bedroht! Immer mehr rechte Organisationen und konservative Intellektuelle sprechen sich öffentlich gegen Demokratie und die Beteiligung aller an der Gesellschaft aus.

Das sind ideale Bedingungen für ein erneutes Aufkommen des Faschismus. Der Faschismus ist eine Ideologie der autoritären Ungleichheit, die davon ausgeht, dass die Menschen in unterschiedliche Gruppen eingeteilt werden können: in „Stände“, in „Nationen“, in verschiedene soziale Klassen. Wir stellen uns dem entgegen und sagen: Für eine Gesellschaft, in der sich alle frei entfalten und frei leben können! Gegen ein Leben im Faschismus!

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Gutes Leben für Alle

Das reichste Prozent in Österreich besitzt 25 Prozent des Vermögens. Fast die Hälfte der Bevölkerung hat dem gegenüber faktisch überhaupt kein Vermögen. Das heißt: Unsere Gesellschaft ist extrem ungleich. Dabei ist Ungleichheit kein Naturphänomen, sondern die Folge politischer Entscheidungen und eines ungerechten politischen Systems. Wir sind der Meinung, dass der öffentliche Raum, natürliche Ressourcen, aber auch das öffentliche Verkehrssystem uns allen gehören sollten, nicht denen, die damit Profite machen.

Unser Ziel ist es, dass die Unterschiede zwischen sozialen Klassen langfristig verschwinden. Alle Menschen sollten dieselben Möglichkeiten haben, ein gutes Leben zu führen. Dazu gehören jedenfalls ein hohes Ausmaß sozialer Sicherheit und ein dichtes Netz gesellschaftlichen Eigentums.

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ÖKOLOGIE und Klimaschutz

Unsere natürlichen Lebensgrundlagen sind bedroht. Während Klimakrise, Umweltgifte und ein expansiver Raubbau an natürlichen Ressourcen immense Zerstörung anrichten, zeigen die etablierten Parteien kaum Interesse, aktiv zu werden und politische Maßnahmen zu setzen. Daran ändert auch nichts, dass die meisten Menschen genau verstanden haben, dass die Lage ernst ist. Auch in Österreich sind die Folgen der Klimakrise spürbar.

Was es jetzt braucht, sind weitreichende Maßnahmen und ein umfassender Umbau unseres Wirtschaftssystems. Es braucht Klimapolitik im Interesse der Menschen und der Umwelt, nicht der Industrie. Ein Energiesystem ohne Braunkohle wäre möglich, ebenso wie ein Ende von Umweltgiften in der Landwirtschaft!

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